Schüler forschen in der eigenen Vergangenheit
„Waren meine Vorfahren in der Zeit des Nationalsozialismus Täter, Mitläufer, Opfer oder stille Beobachter?“. Diese ernste Frage stellten sich sieben Schülerinnen und Schüler der RSU, welche in ihrer eigenen Vergangenheit nachforschten. Die Gruppe nahm am 13. November 2024 am „Tag der Quellen“ teil. Die Veranstaltung fand bereits zum dreizehnten Mal statt und ist eine Kooperation des Volkstheaters München sowie des Bayerischen Rundfunks.
Zwei Schülerinnen offenbarten die Geschichten ihrer Urgroßeltern der Öffentlichkeit. Die Schülerinnen und Schüler Antonia Kunde, Francisca Braumiller, Melina Uhlich, Vanessa Mandl, Vanessa Mandl, Matilda Essberger, Adrian Gesche und Marvin Lendlmaier, die zum Einstieg ein selbstverfasstes Gedicht über die aktuelle politische Situation vortrugen, lasen abwechselnd die Aufzeichnungen der zwei Urgroßeltern vor. Die Niederschriften beschrieben die Gedanken und Ängste der jungen Frau und des jungen Soldaten. Untermalt wurden das Vorgelesene von mehreren Bildern und zwei Tonspuren. Den Schluss machte ein Zitat von Margot Friedländer.

„Wir sind alle gleich – es gibt kein christliches, muslimisches, jüdisches Blut. Es gibt nur menschliches Blut. Ihr habt alle dasselbe. Wir sind Menschen, nichts anderes. Seid doch Menschen!“ – (Margot Friedländer)
Das Motiv für die Teilnahme der Schülerinnen und Schüler am „Tag der Quellen“ war das Schaffen eines Bewusstseins für all die unschuldigen Menschen, welche in der NS-Zeit ihr Leben verloren und welche nicht in Vergessenheit geraten dürfen. Durch die eigenen Familiengeschichten fühlten sich die zwei Schülerinnen besonders mit dem Thema verbunden. Sie beschrieben zudem wie überraschend es gewesen war, herauszufinden wie nah diese Thematik an ihnen selbst dran war.
In diesem Jahr wurde die Projektgruppe von einem Kamerateam des BR begleitet und Ausschnitte des Arbeitsfortschritts sowie die Performance können von nun in der ARD-Mediathek unter der Rubrik „Gespräche gegen das Vergessen“ aufgerufen werden.
Unsere Schülerinnen und Schüler sind etwas ab Minute 53 zu sehen:
